für ein Leben in Würde trotz Demenz e.V.

Präventiv leben

„Auf ursächlich wirkende Arznei­mittel gegen Demenz werden wir noch warten müssen. Die Möglich­keiten der Präven­tion und der Früh­diagnose werden deshalb in den nächsten Jahren noch wichtiger werden.“
Prof. Dr. Hans Förstl in „Das Anti-Alzheimer-Buch“

Sieben wissenschaftlich begrün­dete Tipps, um die Leistungs­fähigkeit des Gehirns zu erhalten und auch körper­lich gesund zu bleiben (Alters­vorsorge 2019, Erkennt­nisse aus der Forschung zum Thema „Demenz & Prävention“):

Intellektuelle Herausforderungen suchen

Fordern Sie Ihr Gehirn. Betrachten Sie es wie einen Muskel, der trainiert werden muss, um dauer­haft leistungs­fähig zu bleiben. Zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr scheint das Gehirn­training besonders wichtig zu sein. Ein wich­tiger Antrieb dafür ist Neu­gierde und Freude am Lernen. Laut Aus­sagen von Forschenden gilt: Je mehr das Gehirn gefor­dert wird, desto mehr Synapsen werden gebildet und Nerven­zellen miteinander verknüpft.

Sozial aktiv bleiben

Wer sich aus dem gesellschaft­lichen Leben zurück­zieht, verzichtet auf wichtige geistige Anre­gung. Sozialer Kontakt und Gedanken­austausch, ob im Bekannten-, Freundes- oder Familien­kreis, ist für das Gehirn sehr wichtig. So haben Allein­lebende ein doppelt so hohes Risiko an Demenz zu erkranken wie Menschen in einer Partnerschaft.

Mehr bewegen

Regelmäßiges Ausdauertraining erhöht die Stress­fähigkeit und mentale Leistungs­fähigkeit, erhöht das „gute“ HDL-Cholesterin und senkt das „schlechte“ LDL-Cholesterin, verringert das Diabetes­risiko, verringert den Blut­druck, senkt das Herzinfarkt- und Schlag­anfall­risiko, stärkt das Immun­system, senkt das Risiko an Dickdarm- und Brustkrebs zu erkranken, senkt das Risiko, an Depression und Demenz zu erkranken.

Auf die Ernährungsweise kommt es an

Als gutes Beispiel wird die mediterrane Küche genannt. Sie zeichnet sich aus durch einen hohen Anteil von Obst, Gemüse, Hülsen­früchten und Getreide, einem moderaten Anteil von Milch­produkten und Fisch und Alkohol – vornehmlich in Form von Rotwein – und einem vergleichs­weise niedrigen Anteil von rotem Fleisch und Geflügel. Außer­dem werden weniger tierische Fette und dafür reichlich Olivenöl verzehrt.

Schlafqualität erhöhen

Gesunder Schlaf ist eine weitere Demenz­prophylaxe. Dabei ist nicht die Schlaf­dauer aus­schlag­gebend, sondern die Qualität des Schlafs. Der Schlaf mit Schlaf­mitteln ist kein richtiger Schlaf. Sie unter­drücken den Tief­schlaf, in dem sich Körper und Geist regenerieren und Stoff­wechsel­produkte abtrans­portiert werden.

Stress reduzieren

Ungewohnte Abläufe, Über- oder Unterforderung können Stress­symptome auftreten lassen. So kann der Eintritt in den Ruhe­stand als belastend empfunden werden. Eine solche Verän­derung im Leben kann sich auch auf den Körper auswirken. Neben der Tages­struk­turierung und dem Aus­tausch mit anderen Menschen sind die bereits genannten Tipps auch gegen Stress wirksam.

Medizinische Probleme behandeln

Vaskuläre (die Blutgefäße betreffend) Risiko­faktoren und Erkran­kungen stellen auch Risiko­faktoren für eine Demenz dar. Durch­blutungs­störungen des Gehirns vor­beu­gen, recht­zeitige Behand­lung z.B. von Dia­betes, Blut­druck und erhöhten Blutfettwerten.